Bremsbeläge Verschleißgrenze
Die mechanische Abnutzung von Bremsbelägen erfordert eine regelmäßige Kontrolle und den Wechsel der Bremsbeläge – spätestens nach Erreichen der Verschleißgrenze. Erfahre alles, was Du über Verschleiß und Wechselintervalle Deiner Bremsbeläge wissen musst.
Jetzt Bremsenservice buchenLebensdauer von Bremsbelägen
Eine pauschale Kilometerangabe bezüglich der Verschleißgrenze Deiner Bremsbeläge ist schwer zu treffen. Fahrzeugart, Fahrweise, Streckenprofil und Umweltbedingungen können die Abnutzung stark beeinflussen. Selbst bei modernen Autos bewegt sich das Intervall zum Bremsbelagwechsel zwischen 30.000 und 130.000 Kilometern. Daher lohnt es sich eher, die Verschleißgrenze anhand der Dicke des Restbelags festzumachen.
Je nach Herstellerangabe liegt die Verschleißgrenze bei Scheibenbremsen bei etwa zwei bis drei Millimetern, mindestens einen Millimeter Restbelag sollten die Bremsklötze von Trommelbremsen haben.
Tipp: Du kannst Dir selbst ein Bild von dem Zustand Deiner Bremsbeläge machen, indem Du mit einer Taschenlampe von vorn oder von unten in den Bremssattel leuchtest. Die Bremsklötze sind dann in der Regel gut zu erkennen. Im Zweifel ersetzt das selbstverständlich nicht einen Besuch einer fachkundigen Werkstatt.
Verschleiß von Bremsbelägen erkennen
Oftmals erkennen Autofahrende verschlissene Bremsbeläge selbst. Stellst Du folgende Anzeichen bei Deinem Fahrzeug fest, lohnt sich eine Überprüfung der Restdicke Deiner Bremsbeläge:
✓ schleifende Geräusche beim Bremsen
✓ flatterndes Bremspedal beim Betätigen
✓ Verlust der Bremsflüssigkeit
✓ Verlängerung des Bremsweges
Tipp: Viele Autos verfügen über eine sogenannte Bremsverschleißanzeige, die anzeigt, wenn Deine Bremsbeläge ihre Verschleißgrenze erreicht haben.
Verschleißanzeige für Bremsbeläge
Die Bremsbelag-Verschleißanzeige ist eine Kontrollanzeige, die Fahrzeugführende rechtzeitig über das Erreichen der Verschleißgrenze informiert. Dabei wird zwischen einer akustischen und einer elektronischen Anzeige unterschieden:
Die akustische Bremsverschleißanzeige funktioniert rein mechanisch. Ein auf der Trägerplatte des Bremsbelags aufgebrachte Kratzscheibe erhält bei Erreichen einer gewissen Verschleißgrenze Kontakt zur Bremsscheibe und erzeugt ein unangenehmes, in der Intensität zunehmendes quietschendes Geräusch beim Bremsen.
Die elektronische Bremsverschleißanzeige arbeitet mit einer im Bremsbelag eingebauten Kontaktschleife, durch die Prüfstrom fließt. Sobald diese Schleife bei ausreichender Abnutzung durchgewetzt wird und kein Strom mehr durch die Leitung fließt, meldet das Fahrzeug das Erreichen der Bremsbelags-Verschleißgrenze.
Verschlissene Bremsbeläge als Gefahr für die Bremsscheiben
Wer zu lange mit verschlissenen Bremsbelägen weiterfährt, riskiert zusätzlich einen Defekt der Bremsscheiben. Dadurch, dass die Trägerplatte der Beläge auf die Scheiben gepresst wird, verschleißen diese schneller oder tragen sogar größeren Schaden davon.
Die Konsequenz ist nicht nur die enorm große Gefahr, die ohnehin vom Fahren mit verschlissenen Bremsklötzen einhergeht. Fahrzeugführende können sich zudem auf einen Wechsel der Bremsscheiben einstellen, der höhere Kosten nach sich zieht.
Lebensdauer der Bremsbeläge erhöhen
Du kannst einiges tun, damit Deine Bremsbeläge langsamer an ihre Verschleißgrenze gelangen. Am effektivsten erweist sich vorausschauendes Fahren, sodass Du übermäßiges und abruptes Abbremsen größtenteils vermeidest. Je weniger Deine Bremsbeläge beansprucht werden, desto geringer fällt der Verschleiß aus.
Nicht zuletzt erhöht der Einsatz hochwertiger Qualitätsprodukte die Lebensdauer Deiner Bremsbeläge. Ganz nach dem Motto: Wer heute spart, zahlt morgen doppelt.
Sonderfall: Verölte Bremsbeläge
Durch Undichtigkeiten oder Fehler beim Auffüllen im Motorraum, kann es passieren, dass ein Ölfilm auf Bremsen, beziehungsweise Bremsbeläge gelangt. Jegliche Schmierstoffe haben in dem empfindlichen Bremssystem selbstverständlich nichts zu suchen. Die Bremswirkung kann nachlassen oder gar völlig ausbleiben.
Vermutest Du ein Verölen Deiner Bremsbeläge oder ist Dir ein Unfall beim Nachfüllen Deines Motoröls passiert, ist umgehend eine Werkstatt zu kontaktieren.