Klimaanlage im Auto nachrüsten
Hohe Temperaturen können Unfälle durch hitzebedingten Konzentrationsverlust begünstigen. Das Nachrüsten einer Klimaanlage oder Klimaautomatik sorgt neben Komfort auch für mehr Sicherheit. Wir verraten Dir, wie man eine Klimaanlage im Auto nachrüsten kann, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Systeme haben und klären häufige Fragen rund um den nachträglichen Einbau einer Klimaanlage in ein Auto.
Das Wichtigste zum Thema Klimaanlage nachträglich ins Auto einbauen
Kann man eine Klimaanlage im Auto nachrüsten?
Ja, das Nachrüsten einer Klimaanlage im Auto ist durchaus möglich und kann eine lohnenswerte Investition sein, besonders bei älteren Fahrzeugmodellen ohne eingebaute Klimaanlage. Viele Werkstätten bieten den Einbau von universellen oder modellspezifischen Klimasystemen an, um Dein Fahrzeug gerade für die heißen Monate komfortabler zu machen. Bei der Nachrüstung wird typischerweise ein Kompressor, ein Verdampfer sowie ein Kondensator installiert, was allerdings je nach Fahrzeugmodell und gewähltem System variieren kann.
Allerdings solltest Du vorab genau prüfen, ob Dein spezifisches Fahrzeugmodell für die Nachrüstung geeignet ist und welche Art von Klimaanlage am besten passt. Die Kosten für das Nachrüsten einer Klimaanlage im PKW können je nach Art des Systems und dem Aufwand für den Einbau variieren. Informiere Dich daher gut über die verschiedenen Klimalösungen und Hersteller, um eine geeignete und preislich angemessene Option zu wählen.
Warum eine Klimaanlage im PKW nachrüsten? Komfort und Sicherheit
Das Nachrüsten einer Klimaanlage in einem PKW kann aus mehreren Gründen sinnvoll sein:
Eine nachgerüstete Klimaanlage sorgt auch an heißen Tagen für eine angenehme Temperatur im Fahrzeug.
Fahrzeuge mit Klimaanlage erzielen auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufig höhere Wiederverkaufswerte.
Eine Klimaanlage hilft, die Luft im Fahrzeuginnenraum zu reinigen und schützt so die Gesundheit der Insassen.
Durch die Klimatisierung wird der Innenraum vor übermäßiger Hitze geschützt, was das Risiko von hitzebedingtem Unwohlsein verringert.
Die Nachrüstung einer Klimaanlage bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit, diesen Komfort nachträglich zu integrieren.
Eine funktionierende Klimaanlage verbessert die Luftzirkulation und hilft dabei, die Scheiben schneller zu entnebeln.
Grundsätzlich entzieht eine Klimaanlage durch das verwendete Kältemittel der Luft im Fahrzeug die Wärme, wodurch sie sich abkühlt. Sie sorgt dafür, dass Du erfrischt und ohne Schweißflecke am Ziel ankommst und Dich während der Fahrt gut konzentrieren kannst. Außerdem verhindert sie, dass Du im sommerlichen Stau einen Hitzschlag erleidest. Im Gegensatz zur Frischluftzufuhr durchs offene Fenster verhindert das Klimagerät zu allen Jahreszeiten Verunreinigungen der Luft im Innenraum. Die Luftverteilung von Pollen, Feinstaub und Gerüchen wird mit dem Klimagerät unterbunden. Die Sicherheit und den Komfort lassen sich Autokäufer*innen einiges kosten. Denkst Du jetzt schon über einen späteren Weiterverkauf Deines Fahrzeugs nach, ist eine nachgerüstete Klimatisierungshilfe ebenso wie eine Standheizung ein wertvolles Verkaufsargument und kann bei guter Pflege als Investition zur Wertsteigerung gesehen werden.
Nachrüsten: Klimaanlage oder Klimaautomatik?
Noch Anfang 2010 galten Klimaanlagen in PKW als Luxus. Mittlerweile gehören sie bei Neuwagen jeder Preisklasse zur Standardausstattung. Dabei sind bei günstigeren und Mittelklassewagen oft manuelle Klimaanlagen verbaut, wohingegen bei teureren Modellen häufig die komfortablere Klimaautomatik verbaut ist. Möchtest Du Dein Fahrzeug mit einem Klimasystem nachrüsten, hast Du grundsätzlich die Wahl zwischen einer „Klimaanlage“ oder einer „Klimaautomatik“.
Das Nachrüsten einer Klima im Auto ist eine sehr komplexe Prozedur und muss dringend von Profis durchgeführt werden. Neben der Notwendigkeit, alle Bauteile wie Kondensator, Kompressor, Leitungen und Trockner versteckt unterzubringen und den Keilriemen anzuschließen, muss für den Einbau des Verdampfers das Armaturenbrett ausgebaut werden. Hinzu kommen jährliche Kosten für die Desinfektion der Klimaanlage und dem zweijährig durchzuführenden Klimaservice, bei dem Funktion und Dichtigkeit überprüft und Kältemittel nachgefüllt werden.
Vor- und Nachteile einer Klimaanlage
Die Klimaanlage ist der Standard unter den Klimasystemen und heute am häufigsten anzutreffen. Die Regelung erfolgt manuell mit Schalter. Dabei kommt es leider oft zur energieaufwendigen Über- oder Unterregulierung bis die Sensoren die tatsächliche Temperatur erfassen und gegensteuern. Für die perfekte Temperatur ist deshalb oftmals viel Handarbeit nötig, die sich negativ auf die Konzentration des Fahrers oder der Fahrerin auswirken kann.
Vorteile
Nachteile
Vor- und Nachteile einer Klimaautomatik
Eine Klimaautomatik sorgt für eine gleichmäßigere Zirkulation der Luft durch bessere Verteilung der Düsen. Im Falle einer Mehrzonen-Klimaautomatik sind sogar individuelle Klimazonen möglich, außerdem kann die Temperatur im Auto in Relation zur Außentemperatur konstant gehalten werden. Dies verhindert besonders im Sommer die Gefahr von Erkältungen und einem steifen Nacken durch zu starke Temperaturunterschiede zwischen Autoinnerem und Außenluft.
Vorteile
Nachteile
Experten-Tipp: „Wenn Du es Dir finanziell leisten kannst, empfiehlt sich bei einer Nachrüstung der Einbau der deutlich komfortableren Klimaautomatik. Bei der Hoffnung auf Wertsteigerung muss Dir allerdings bewusst sein, dass die hohen Anschaffungskosten sich nicht unbedingt vollständig in einem höheren Verkaufspreis widerspiegeln. Zudem gehören Klimaanlagen mittlerweile zum Standard eines Kraftfahrzeuges und werden heutzutage nur noch wenig nachgerüstet.“
– Jesco Hußlein, Mobilitätsexperte bei HUK-Autoservice.
Welche Klimaanlage in welches Auto einbauen?
Die Auswahl der passenden Klimaanlage für Dein Auto hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Fahrzeugtyps, des Alters und der individuellen Anforderungen des Fahrzeugs. Für jedes Auto gibt es spezifische Lösungen, die einen optimalen Einbau und Betrieb gewährleisten.
Falls Du ein spezielleres Fahrzeug wie einen Camper oder Oldtimer besitzt, gibt es Klimaanlagen, die genau auf diese ausgelegt sind. Zudem existieren nachhaltige Alternativen wie CO2-Klimaanlagen, die eine umweltfreundliche Option für das Nachrüsten bieten.
Spezielle Klimaanlagen für Camper oder Oldtimer nachrüsten
Für Caravans, Camper, Wohnmobile oder Busse gibt es spezielle Klimalösungen: Klimasysteme, die zum Beispiel am bestehenden Kühlkreislauf des Fahrzeugs angeschlossen werden und ihn bis nach hinten in die Fahrgastkabine weiterleiten. Oder Dachklimaanlagen, welche speziell für den Betrieb während längerer Standzeiten konzipiert worden sind. Dachklimaanlagen gibt es ab rund 1.500 Euro inklusive Einbau beim Fachhändler. Mittlerweile gibt es auch wartungsfreie mobile Klimageräte, die über den Zigarettenanzünder durch die Starterbatterie versorgt werden und je nach Bedarf in verschiedenen Fahrzeugen, und mit Adapter auch in Innenräumen, verwendet werden können.
Bei dauerhaftem Bedarf sind sie leider keine echte Alternative zum festverbauten Klimasystem. Manche dieser Klimageräte lassen Dich sogar noch mehr schwitzen, da sie die Luftfeuchtigkeit im Innenraum durch den Versuch, Verdunstungskälte zu erzeugen, erhöhen. Das beeinträchtigt trotz Gebläse das Wohlfühlklima. Lass Dich bei Fragen am besten durch unsere kompetenten Servicepartner vom HUK-Autoservice beraten.
Wenn Du einen Oldtimer fährst, ist bei Dir im PKW vielleicht sogar noch eine Klimaanlage verbaut, die ursprünglich mit dem mittlerweile seit 1993 verbotenen Kältemittel Freon (R12) gelaufen ist. Dieses muss unbedingt durch Profis auf heute erlaubte und klimafreundlichere (ohne FCKW-fluorierte Kohlenwasserstoffe) Kühlmittel umgerüstet werden. Wenn in Deinem Oldtimer zur Zeit der Marktreife jedoch noch keine Klimaanlage verbaut wurde, kannst Du mit einem nachträglichen Einbau einer Klimaanlage in Dein Auto das „H“-Kennzeichen verlieren. Wie sich das für Dich und Dein Fahrzeug auswirkt oder lohnt, solltest Du vorab mit einer Fachwerkstatt klären.
CO2-Klimaanlagen für Kfz nachrüsten
Noch ein begrüßenswertes Phänomen in Kleinserien der Oberklasse ist der serienmäßige Einbau von CO2-Wärmepumpen als Standard in Mittelklassefahrzeugen und längerfristig auch in Kleinwagen – so sagen Expert*innen voraus.
Kohlendioxid (CO2) wird seit Anfang der 2000er Jahre unter der Bezeichnung R744 als alternatives Kühlmittel zu Tetrafluorethan (R134a) getestet. Auch wenn CO2 sinnbildlich für Treibhausgase steht, bringt es für die Klimaanlage etliche positive Eigenschaften im Vergleich zu Tetrafluorethan. Nicht nur, dass CO2 1.430-mal weniger klimaschädlich ist als das Kältemittel R134a, es ist auch nicht brennbar und bildet keine Zerfallsprodukte. Untersuchungen des Umweltbundesamtes zusammen mit dem größten Automobilclub Deutschlands haben zudem ergeben, dass CO2-Klimaanlagen in einem durchschnittlichen deutschen Sommer bei gleicher Kühlleistung weniger Energie, also Treibstoff, verbrauchen.
Was kostet das Nachrüsten einer Klimaanlage im Auto?
Das Nachrüsten einer Klimaanlage im Auto kann eine sinnvolle Investition in Deinen Fahrkomfort sein, muss aber gut durchdacht sein, da es mit einigen Kosten verbunden ist. Je nach Modell liegen die Kosten des Nachrüstens mit Einbau der Klimaanlage im PKW zwischen 2.000 und 4.000 Euro, was von verschiedenen Faktoren abhängt.
Die Preisspanne resultiert aus Unterschieden im Umfang der benötigten Arbeiten, den Preisen für die Komponenten wie Kompressor und Verdampfer, sowie aus der Wahl zwischen einer universellen Klimaanlage oder einer speziell für das Fahrzeugmodell entwickelten Lösung. Wichtig ist, dass Du eine zuverlässige Werkstatt findest, die Erfahrung mit dem Einbau der Kfz-Klimaanlage hat und Dir einen transparenten Kostenvoranschlag bietet.