So kannst Du das Alter Deiner Reifen mit der DOT-Nummer entschlüsseln
Sind Reifen zu alt, ist es Zeit, sie auszutauschen, denn Risse und abgefahrene Profilrinnen beeinträchtigen die Sicherheit. Gerade bei Gebrauchtwagen ist es aber nicht immer klar, wie alt die aufgezogenen Reifen beim Kauf tatsächlich sind. Doch das Reifenalter zu bestimmen, ist zum Glück kein Zauberwerk: Anhand der DOT-Nummer auf dem Reifen kannst Du das Reifenalter ablesen. Wie das funktioniert, wo Du die Kennzeichnung findest und was passieren kann, wenn Du mit abgefahrenen Reifen unterwegs bist, verraten wir Dir jetzt.
Deine Reifen haben ausgedient und Du benötigst eine neue Bereifung? Dann mach doch gleich einen Termin für Deinen Reifenwechsel aus.
Das Wichtigste zur DOT-Nummer bei Reifen
Was bedeutet die DOT-Nummer bei Reifen?
Die DOT-Nummer – kurz für „Department of Transportation“-Nummer – gibt an, wann ein Autoreifen hergestellt wurde. Anhand der DOT-Nummer lässt sich bei Reifen somit deren Alter ablesen.
Ursprünglich stammt die DOT-Nummer aus dem angloamerikanischen Raum: Im Jahr 1980 führte sie das amerikanische Verkehrsministerium – also das Department of Transportation – ein und verpflichtete damit die Hersteller, auf jedem produzierten Autoreifen das Herstellungsdatum anzugeben. Obwohl die Regelung nicht für Deutschland oder andere europäische Staaten galt, übernahmen Reifenhersteller weltweit die DOT-Nummer. Mittlerweile gilt sie international bei Reifenherstellern als Standard, um das Produktionsdatum und damit das Alter von Reifen anzugeben.
Wo befindet sich die DOT-Nummer auf dem Reifen?
Die DOT-Nummer ist auf der Reifenflanke eingeprägt. In den meisten Fällen wirst Du die aus mehreren Buchstaben und Zahlen bestehende Markierung nur auf einer Seite Deines Autoreifens finden. Im montierten Zustand sollte diese der Fahrzeugaußenseite entsprechen.
Dein Reifen hat keine DOT-Nummer? Dann sei bitte vorsichtig, denn es besteht die Gefahr, dass er entweder aus einer minderwertigen Produktion stammt oder so alt ist, dass er vor der Einführung der DOT-Nummer hergestellt wurde. Und weil die mittlerweile mehr als 40 Jahre zurückliegt, solltest Du mit solchen Reifen aufgrund der hohen altersbedingten Sicherheitsrisiken auf keinen Fall mehr fahren.
Wie setzt sich die DOT-Nummer zusammen?
Die DOT-Nummer auf Deinem Reifen zu erkennen, ist nicht schwer. Mit den vorangestellten Buchstaben DOT ist sie zweifelsfrei gekennzeichnet. Wichtig für Dich sind die letzten 4 Ziffern der DOT-Nummer: Sie zeigen das Alter des Reifens an.
Die gesamte DOT-Nummer besteht aber nicht nur aus diesen 4 Ziffern, sondern setzt sich aus einer Abfolge von Buchstaben und Nummern zusammen und ist mindestens 8-stellig. Die vorderen Codes sind aber für Dich als Autofahrer*in hierzulande weniger relevant. Sie beziehen sich auf Anforderungen des US-Verkehrsministeriums und geben zum Beispiel Aufschluss über den Ort der Produktion und die Reifengröße.
Wie lässt sich das Alter von Reifen ablesen?
Anhand der DOT-Nummer kannst Du das Alter Deiner Reifen ablesen. Dafür nimmst Du die letzten 4 Ziffern der DOT-Nummer: Die ersten beiden Ziffern zeigen an, in welcher Kalenderwoche der Autoreifen produziert wurde und die letzten beiden, in welchem Jahr. Steht auf dem Reifen zum Beispiel die Zahlenfolge 2123 heißt das, dass dieser in der 21. Kalenderwoche im Jahr 2023 hergestellt wurde.
Die DOT-Nummer zeigt Dir somit das Alter Deiner Reifen an, indem sie Aufschluss über das Produktionsdatum gibt. Wie lange die Reifen hingegen bereits in Gebrauch sind, sagt die Nummer nicht aus. Auch das ist aber entscheidend, wenn es um den Austausch alter Reifen geht. Neben der DOT-Nummer solltest Du daher einen Blick auf den Zustand Deiner Reifen werfen, um zu entscheiden, ob es an der Zeit ist, diese gegen neue auszuwechseln.
Wann sollte ich alte Reifen austauschen – und warum?
Ab einem bestimmten Alter solltest Du Deine Autoreifen austauschen, denn mit der Zeit ermüdet das Material, wird rissig und verliert an Profiltiefe. Mit abgefahrenen Reifen liegt Dein Fahrzeug nicht sicher auf der Straße und die Räder haben in Gefahrensituationen – etwa bei Aquaplaning – nicht mehr ausreichend Grip. Doch ab wann genau solltest Du alte Reifen durch neue ersetzen?
Wann müssen Reifen aufgrund des Alters gewechselt werden?
Es gibt in Deutschland kein allgemeines Gesetz, das vorschreibt, wann Reifen gewechselt werden müssen – zumindest nicht aufgrund des Alters. Was es gibt, ist die bekannte Pflicht für Winterreifen: Diese gehören aufs Rad, sobald die Witterungsbedingungen winterlich sind. Mit Sommerreifen im Winter zu fahren, ist nicht empfohlen und kann teuer werden – und ist vor allem gefährlich.
Für den Wechsel alter Autoreifen gibt es jedoch keine gesetzlichen Vorschriften. Eine Ausnahme stellen Anhänger und Wohnwagen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h dar: Hier bist Du verpflichtet, die Reifen 6 Jahre nach dem Herstellungsjahr auszuwechseln. Bist Du Dir unsicher, wie alt die Reifen Deines Anhängers sind, kannst Du einfach einen Blick auf die DOT-Nummer werfen – denn die gibt auch bei Wohnwagen und anderen Anhängern das Herstellungsdatum der Reifen an.
Für alle anderen Reifen kannst Du Dir folgende Faustregeln merken:
Reifenwechsel für alle Autofahrer*innen: Generell sollten Reifen nach 6 bis 8 Jahren gewechselt werden. Das Alter der Reifen kannst Du an der DOT-Nummer ablesen.
Vielfahrer*innen: Wer viel fährt, sollte nach etwa 40.000 Kilometern mit den gleichen Reifen neue aufziehen lassen. Das gilt auch, wenn die Reifen laut DOT-Nummer jünger als 6 bzw. 8 Jahre sind.
Reifenprofil: Neben Alter und Zustand entscheidet die Profiltiefe über einen Wechsel. Laut Gesetz müssen Sommer- wie Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimeter aufweisen, sonst dürfen sie nicht mehr gefahren werden.
Zum Vergleich: Neue Autoreifen haben je nach Hersteller bei Auslieferung meist eine Profiltiefe von 6 bis 9 Millimetern. Für den Einsatz auf der Straße empfiehlt der ADAC eine Profiltiefe von mindestens 3 bis 4 Millimetern. Möchtest Du das Reifenprofil messen, kannst Du eine 1 Euro-Münze in die Profilrinnen in der Reifenmitte und am Rand stecken: Verschwindet der goldene Rand der Münze, haben Deine Reifen noch ausreichend Profil. Dieser ist nämlich genau 3 Millimeter breit.
Um weder Deine eigene Sicherheit beim Autofahren noch die anderer Verkehrsteilnehmer*innen zu gefährden, solltest Du das Alter Deiner Reifen im Blick haben und alte Reifen rechtzeitig austauschen, bevor sie zur Gefahr werden.
Anhand der DOT-Nummer lässt sich das Alter der Reifen unkompliziert ablesen. Liegt das Herstellungsdatum mehr als 6 Jahre zurück, lasse die Reifen regelmäßig von Profis checken und messe selbst die Profiltiefe nach. Diese sollte mindestens 3 Millimeter betragen – auf keinen Fall aber weniger als 1,6 Millimeter.
Warum sind alte Reifen nicht mehr sicher?
Ab einem bestimmten Alter nimmt die Sicherheit von Autoreifen aufgrund des Reifenverschleißes ab. Daher ist es wichtig, das Reifenalter zu bestimmen und diese nach maximal 8 Jahren, unzureichender Profiltiefe oder anderen Verschleißerscheinungen wie Verformungen und Rissen auszutauschen.
Die Gummimischung altert über die Jahre – und zwar egal, ob Du viel mit den Reifen fährst oder nicht. Klar, Alterserscheinungen wie abgefahrene Profile passieren schneller, wenn die Reifen hohen Belastungen ausgesetzt sind und häufig beansprucht werden.
Doch auch wenn Du nicht so viel mit dem Auto unterwegs bist, solltest Du das Reifenalter im Blick behalten – denn auch eine falsche Lagerung beeinflusst den Zustand der Reifen. Sind diese während der Lagerung zum Beispiel direktem Sonnenlicht ausgesetzt, wird das Material schneller spröde. Selbst der Ersatzreifen, der vielleicht über Jahre in Deinem Kofferraum lagert und nie zum Einsatz kommt, kann mit der Zeit feine Risse bekommen. Und das beeinträchtigt Deine Sicherheit.
Fährst Du mit alten Reifen, nimmst Du folgende Risiken in Kauf:
Reifenpannen: Durch Sonnenlicht, Temperaturschwankungen und Nässe kann die Gummimischung Deiner Reifen porös und rissig werden. Feine Risse können unter Belastung – zum Beispiel bei hohen Geschwindigkeiten – den Reifen platzen lassen. Im schlimmsten Fall passiert das während der Fahrt und Du musst einen Unfall verhindern.
Geringere Fahrstabilität: Fehlende Profiltiefe aufgrund eines hohen Alters der Reifen beeinträchtigt die Fahrstabilität des Fahrzeugs. Die Reifen haben nicht mehr genügend Grip, was dazu führt, dass Dein Auto nicht sicher auf der Straße liegt und die Gefahr eines Unfalls wächst.
Gefährliche Bremswege: Bei Nässe und Schnee entscheidet das Alter Deiner Reifen und die Profiltiefe darüber, ob es kracht oder nicht. Je mehr Reifentiefe, desto kürzer der Bremsweg. Stark abgefahrene Reifen führen hingegen zu gefährlich langen Bremswegen.
Aquaplaning: Ist die Fahrbahn nass, kann es zu Aquaplaning kommen. Deine Autoreifen schwimmen dann auf dem Wasserfilm und verlieren den Kontakt zur Fahrbahn. Je weniger Profil Deine Reifen haben, desto höher ist die Gefahr von Aquaplaning – im schlimmsten Fall fährst Du mit Deinem Auto regelrecht Wasserski.
Im Laufe der Zeit verlieren Autoreifen einen Großteil ihrer guten Fahreigenschaften. Insbesondere ein abgefahrenes Profil stellt bei Regen, Eis und Schnee ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Du solltest daher beim Alters-Check nicht nur die DOT-Nummer der Reifen bestimmen, sondern unbedingt auch die Profiltiefe nachmessen. Neureifen kosten zwar eine Stange Geld, schneiden aber auch in puncto Sicherheit am besten ab.
Du benötigst neue Reifen? Kein Problem: Vereinbare einfach einen Termin mit uns und wir sorgen dafür, dass Dein Auto schnellstmöglich eine neue Bereifung bekommt.
Ist es strafbar, wenn ich meine alten Reifen nicht rechtzeitig wechsle?
Ja, tatsächlich kannst Du Dich strafbar machen, wenn Du Deine alten Reifen nicht rechtzeitig wechselst. Einen festen Zeitpunkt gibt es bei Autoreifen nicht – nur Reifen von Anhängern mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h müssen nach 6 Jahren ausgetauscht werden.
Für die Reifen an Deinem Auto gilt aber, dass sie mindestens die gesetzliche Profiltiefe von 1,6 Millimetern aufweisen müssen. Haben Deine Reifen diese nicht mehr, hilft es auch nichts, wenn die DOT-Nummer den Reifen ein Herstellungsdatum bescheinigt, das noch gar nicht so weit zurückliegt. Willst Du Bußgelder vermeiden, musst Du die Reifen austauschen.
Wirst Du beim Fahren mit abgefahrenen Reifen erwischt, musst Du mit folgenden Konsequenzen rechnen:
60 Euro Bußgeld, sofern Du keinen Unfall verursacht oder andere Verkehrsteilnehmer*innen gefährdet hast
75 Euro Bußgeld, wenn Du andere Verkehrsteilnehmer*innen in Gefahr gebracht hast
90 Euro Bußgeld, wenn Du aufgrund der abgefahrenen Reifen in einen Unfall verwickelt wirst
1 Punkt in Flensburg zusätzlich zu den verhängten Bußgeldern
Besser also, wenn Du das Alter Deiner Reifen über die DOT-Nummer bestimmst, die Profiltiefe regelmäßig prüfst und im Zweifel lieber früher die Reifen wechselst als zu spät. Denn weder lohnt es sich, wegen abgefahrener Reifen Bußgelder und 1 Punkt in Flensburg zu riskieren – noch möchtest Du schließlich einen Unfall in Kauf nehmen.
Du bist auf der Suche nach Neureifen und benötigst eine fachgerechte Beratung? Dann mach doch einen Termin mit einer unserer Partnerwerkstätten in Deiner Nähe aus. Die Profis in der Werkstatt beraten Dich nicht nur über die passenden Neureifen für Dein Fahrzeug, sondern übernehmen auch gleich den Reifenwechsel.
Fazit: Mit der DOT-Nummer Reifenalter einfach bestimmen
Der Zustand Deiner Reifen ist eines der wichtigsten Kriterien, wenn es um die Fahrsicherheit Deines Fahrzeugs geht. Risse und Verformungen weisen ebenso wie ein abgefahrenes Profil auf einen zeitnahen Reifenwechsel hin. Darüber hinaus kannst Du das exakte Alter Deiner Reifen selbst bestimmen – und zwar über die DOT-Markierung, die sich auf der Reifenflanke befindet. Um das Alter des Reifens anhand der DOT-Nummer zu entschlüsseln, sieh Dir die letzten 4 Ziffern an: Die ersten beiden markieren die Produktionswoche, die letzten beiden das Herstellungsjahr. Weist die DOT-Nummer auf ein Herstellungsdatum der Reifen hin, das mehr als 8 Jahre zurückliegt, solltest Du Deine Reifen gegen neue austauschen.