Der Wechsel der Reifen von Sommerreifen auf Winterreifen und zurück muss normalerweise zweimal im Jahr erfolgen. Hat Dein Fahrzeug Ganzjahresreifen, ist meistens kein Wechsel notwendig. Dafür müssen die Ganzjahresreifen über ein „M+S“-Symbol oder die „Alpin“-Kennzeichnung verfügen. Übrigens: In diesem Beitrag erfährst Du noch mehr dazu, wann Du einen Termin in einer Werkstatt vereinbaren solltest und wann es Zeit für einen Reifenwechsel ist.

Wichtig: Ganzjahresreifen kommen gerade im Winter nie an die Performance eines echten Winterreifens heran. Zwar schneiden sie in puncto Bremsweg und Sicherheit laut Test des ADAC besser ab als Sommerreifen, kommen gegen die Winter-Profis aber nicht an. Zudem haben sie durch ihre weichere Gummimischung auf trockener Straße einen höheren Verschleiß und somit eine kürzere Lebensdauer und längere Bremswege.

Wie lange dauert das Wechseln der Reifen?

Die Dauer des Reifenwechsels hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Art und Alter des PKW und zusätzlichen Maßnahmen kannst Du mit einer Dauer zwischen 35 Minuten und einer Stunde rechnen. Das Auswuchten, die Pflege und die Inspektion sowie die fachgerechte Einlagerung können Einfluss auf die Dauer haben. Führst Du den Reifenwechsel selbst durch, ist der Zeit nach oben keine Grenze gesetzt. Hier macht sicherlich Übung den Meister.

Der Vorteil einer Werkstatt ist, dass bei den Profis Werkzeuge wie ein Drehmomentschlüssel oder ein Radkreuzschlüssel immer griffbereit sind. Statt des Wagenhebers wird eine elektrische Bühne eingesetzt. Das Fachpersonal ist in ihren Aufgaben geschult, sodass Du von einem entspannten Service profitierst, statt Dir selbst die Hände schmutzig zu machen.

Diese Services bieten Werkstätten für Autoreifen an

Lässt Du den Reifenwechsel in einer Werkstatt durchführen, werden Dir häufig nützliche, zum Teil sogar kostenlose Services angeboten. Von der einfachen Profiltiefenmessung bis zur komplexeren Achsvermessung sorgen diese Maßnahmen dafür, dass Du nach dem Reifenwechsel wieder sicher im Straßenverkehr unterwegs bist. Auch wenn die Dauer des Reifenwechsels durch die Zusatzleistung steigt, solltest Du den Gedanken nicht gleich beiseiteschieben. Das Fachpersonal in der Werkstatt kann Dich umfassend über notwendige Maßnahmen informieren.

1. Auswuchten Schon eine leichte Berührung mit dem Bordstein, scharfes Bremsen oder das Fahren in unebenem Gelände können sogenannte Unwuchten im Reifen auslösen. Die ungleiche Gewichtsverteilung auf der Felge und dem Reifen kann sich negativ auf das gesamte Fahrwerk und die Lenkung auswirken. Profis wuchten das Rad mit einer Wuchtmaschine aus. Indem das Rad auf hoher Geschwindigkeit gedreht wird, erkennt das Gerät die Position der Unwucht, sodass ausgleichende Gewichte angebracht werden können. Diese und weitere Informationen zum Wuchten findest Du in unserem Service-Artikel zum Thema Wuchten.

2. Reifendruck messen Einige Fahrzeuge verfügen über ein direktes Reifendruck-Kontrollsystem (kurz RDKS). Ist dies der Fall, muss der Reifenwechsel immer in einer Werkstatt durchgeführt werden. Nur die Fachleute können die Sensoren nach der Dauer des Reifenwechsels prüfen und bei Bedarf neu einstellen. Aber auch, wenn Dein Auto über eine indirekte Messung verfügt, ist die regelmäßige Messung des Reifendrucks wichtig. Gibt es eine Abweichung zum vorgegebenen Reifendruck, können Schäden an der Karosserie entstehen und mehr Treibstoff verbraucht werden. Wird lange Zeit mit einem falschen Reifendruck gefahren, sinkt die Lebensdauer des Rades und der Reifen kann im schlimmsten Fall sogar platzen.

3. Profiltiefe messen Das Messen der Profiltiefe ist in den meisten Werkstätten ein kostenloser Service, der in die Dauer des Reifenwechsels miteinfließt. Der Gesetzgeber schreibt bei allen Reifenarten eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. So ist auch bei regennasser Fahrbahn noch ausreichend Grip gegeben. Bei Winterreifen empfehlen Expert*innen eine Profiltiefe von vier Millimetern. Sommerreifen werden aus einer härteren Gummimischung hergestellt. Da sich die Asphalttemperatur im Sommer erhöht, kann so eine bessere Haftbarkeit erzeugt werden.

4. Achsvermessung Bei der Achsvermessung wird die Geometrie der Achsen überprüft. Nur wenn die Werte stimmen, laufen alle Räder geradeaus. Ein Auto, bei dem keine optimale Spureinstellung vorliegt, weist einen höheren Verschleiß sowie ein höheres Unfallrisiko auf.

5. Lagerung Verfügen die Reifen noch über die erforderte Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern, bieten Werkstätten häufig für die Dauer bis zum nächsten Wechsel eine Lagerung der Reifen an. Es ist sinnvoll, die Lagerung den Profis zu überlassen. Zu viel Feuchtigkeit oder Wärme können Risse im Reifen entstehen lassen. Auf was Du bei der Einlagerung achten solltest, liest Du hier.

Möchtest Du lieber selbst Hand anlegen und die Reifen an Deinem PKW eigenständig wechseln, bietet Dir das Internet viele Anleitungen, wie die Reifenmontage gelingt. Neben dem richtigen Werkzeug solltest Du beim ersten Mal auch etwas Geduld mitbringen. Übung macht hier bekanntlich den Meister. Schaue Dir vorher zum Beispiel eine Anleitung an oder frage eine*n Hobby-Schrauber*in um Rat. Um immer sicher unterwegs zu sein, raten wir Laien allerdings vom eigenständigen Räderwechseln ab! Kleine Fehler können zu einer Minderung der Sicherheit führen. Zudem haben Profis das Reifenalter und den Verschleiß immer im Blick und beraten Dich bei dem Kauf neuer Reifen.

Das brauchst du für die Reifenmontage:

✓ Wagenheber oder Bühne

✓ Drehmomentschlüssel

✓ Radkreuzschlüssel für die Radschrauben

Unterschied Reifenwechsel und Räderwechsel

Bei dem Reifenwechsel wird der Reifen selbst von der Felge entfernt, bevor ein neuer Reifen aufgezogen wird. Fachleute wuchten die Räder nach dem Aufziehen der Pneus (Reifen), messen die Profiltiefe und montieren das Rad mit den Radmuttern am Auto.

Der Radwechsel beinhaltet lediglich das Wechseln des Rades. Dieser Tausch kann durch Profis oder zu Hause durchgeführt werden. Das Rad wird dazu mit den Radmuttern ans Auto montiert. Der Radwechsel dauert meistens nicht so lang wie der Reifenwechsel und ist daher kostengünstiger.

Der Ausdruck „Radwechsel“ beschreibt also den saisonalen Wechsel der Reifen. Im allgemeinen Gebrauch sprechen Kunden aber vom „Reifenwechsel“, weswegen in diesen Artikeln der Begriff übernommen wurde.

Rechtzeitige Terminvereinbarung

Da das Reifenwechseln saisonal bedingt ist und sogar das deutsche Rechtssystem das Fahren mit Winterreifen bei winterlicher Witterung vorschreibt, kommt es um Ostern und im Oktober zu Stoßzeiten in den Werkstätten. Bei sommerlichen Temperaturen oder dem ersten Frost ist der Ansturm auf Dienstleister groß. Vereinbare daher rechtzeitig einen Termin und plane etwas Zeit mit ein. Ein Reifenwechsel dauert in der Regel zwischen 35 Minuten und einer Stunde. Durch mögliche Zusatzleistungen oder ungeplante Reparaturen kann die Dauer variieren, sodass es bei einer vollen Belegung zu Verzug führen kann.